Letzten Sonntag war hinduistischer Neujahrstag. Rohan - Besitzer unseres
Reitstalls - schlug vor, doch nachmittags zum Ochsenkarrenrennen zu gehen. Ich
hatte so die zweiachsigen Wagen vor Augen, die zweispännig, mit 4 Tonnen
Baustahl beladen, gelegentlich durch die Innenstadt zuckeln. In Anbetracht eines
solchen Gefährtes hatte mich Fayyaz mal gefragt, ob wir die Dinger bei uns in
Deutschland auch noch betreiben.
Es kam aber anders. Erst einmal hat der indische Ochse seine Eier noch dran.
Ginge bei uns also als Stier durch, und führt sich auch so auf. Um das Rennen
einigermaßen zu KANALISIEREN, hat der Veranstalter eine Art Rinne aufgeschoben.
Außerdem fährt man natürlich vierspännig. Zwei Ochsen vorne und zwei hinten. Der
Wagen ist ein winziger Einachser und aus Sicherheitsgründen sitzt da auch keiner
mehr drauf. Vorweg reitet ein Mutiger auf einem ungesattelten Pony, um die
Viecher schneller zu machen.
Eigentlich sollten die Zuschauer auf dem Rand der Rinne stehen und die Ochsen in
derselben laufen. Tun sie aber nicht. Weder stehen die weit über 10.000
Zuschauer brav auf dem Rand noch bleiben die Ochsen immer in der Rinne. Und
Ochsengespann durch Menge führt zu ernsthaften Tumulten. Wirklich total
ungefährlich ist es irgendwie auch nicht.
Die Rennstrecke ist 150m lang und steigt deutlich an. Die Siegergespanne
benötigten für die Strecke zwölf Sekunden. Ich habe Fotos von fliegenden Kühen
gemacht. Es war der Hammer.
11.4.2008 - BAI #037